Raum für Raum die passenden Isoliereigenschaften auswählen
Fenster-Sanierung
Bei der Altbau-Fenstersanierung werden diese thermischen Schwachstellen in der Gebäudehülle beseitigt. Ein molliger Wärmeschutzmantel fürs Haus umfasst daher gerade auch Fenster und Türen. Entscheidend ist nicht nur die Verglasung, sondern auch der Rahmen.
Die Kosten für neue Fenster liegen von 100-400 €/m². Der Preis ist Abhängig von Form und Wärmedämm-Faktor. Für die Fenster-Sanierung gibt es staatliche Fördermittel. Fenster-Modernisierung ohne gleichzeitige Fassadendämmung ist nicht zu empfehlen: Wenn die Wände schlecht isoliert sind, schlägt sich die Feuchtigkeit an ihnen nieder. Das birgt Schimmelrisiken, selbst bei häufigem Lüften.
Wer mehr als ein Drittel seiner Fenster austauscht, muss den Mindestluftwechsel weiterhin sicherstellen, sonst droht Schimmel. Abhilfe schafft eine kontrollierte Wohnraumlüftung.
Glas: Unterschiedliche Möglichkeiten
Oft reicht es, wenn der Fensterbauer die alte Doppel- oder Einfachverglasung gegen moderne Scheibensysteme tauscht und den Fensterrahmen neu abdichtet. In unserem Beispiel zeigen wir, dass sich 1200 Euro pro Fenster sparen lassen.
- Zweischeiben-Isolierverglasung haben etwa 60 % geringeren Wärmeverlust als Einfachverglasung
- Dreischeiben-Wärmeschutzverglasung: ca. 85 % geringerer Wärmeverlust als Einfachverglasung
- Alte Fensterrahmen eignen sich nicht immer für Isolierverglasungen. Fragen Sie Ihren Fensterbauer
Rahmen
Heute sind Kunststoff- und Holzrahmen verbreitet. Metall wird eher für Spezialprodukte wie Brandschutzfenster eingesetzt. Fenster- und Türrahmen aus Kunststoff-Mehrkammerprofil sind die günstigste Alternative beim energiebewussten Bau. Hochwertige, teurere Holzrahmen sind oft mit Polyurethan-Schaum und Wetterschutzblech versehen.
Kauf
Das CE-Siegel garantiert die Einhaltung von EU-Normen. Es bietet Bauleuten Anhaltspunkte zur Kaufentscheidung: Der CE-Zusatz "Komfort" besagt, dass der Hersteller regelmäßig durch die Normenkontrolleure überprüft wird. "Premium"-Fenster werden unter bestimmten Umweltschutzkriterien hergestellt.
Unterschiedliche Fenster für jede Himmelsrichtung
Bei Passivhäusern ist diese Regel beim Fenster-Austauschen schon selbstverständlich: Nordfenster an der "kalten" Gebäudeseite brauchen bessere Dämmeigenschaften als Südfenster. Um im Winter die Sonneneinstrahlung zu nutzen, brauchen Südfenster eine Verglasung mit hohem g-Wert (siehe unten). Solche Fenster lassen aber auch im Sommer Wärme durch - deshalb sind sie mit extra Sonnenschutz, z.B. Vordach, Jalousien oder Rollladen ausgestattet. Ist keine Sonneneinstrahlung erwünscht, setzt man Sonnenschutzglas mit niedrigem g-Wert ein.
U-Wert Fenster nach GEG
Die Energieeinsparverordnung (EnEV) wurde zum 1.11.2020 vom Gebäudenergiegesetz (GEG) abgelöst. Das GEG gibt vor, wie viel Wärme ein neues Fenster höchstens nach außen durchlassen darf.
Die folgenden Werte zeigen die Anforderungen des GEG für den Austausch von Fenstern bzw. Verglasung bei bestehenden Gebäuden:
- Fenster: 1,30 W/m² K
(Achtung: Maßgeblich ist der U-Wert des gesamten Fensters, der als Uw-Wert bezeichnet wird.) - Dachflächenfenster: 1,40 W/m² K
- Sonderverglasungen wie z.B. Schallschutzverglasungen: 1,10 W/m² K
Der U-Wert (W/m² K) drückt die so genannte Wärmeleitfähigkeit aus. Der U-Wert eines Fensters (Uw/) errechnet sich aus den U-Werten von Verglasung (Ug/) und Rahmen (Uf/).
Linktipps
- Hier finden Sie mehr zu Passivhaus-Fenstern
- Schöne alte Holzfenster? Kein Problem! Energetische Restaurierung ist möglich. Siehe Sanierte Prachtstücke.