Wenn kalte Luft zu Wärme wird

95 % aller Neubauten in Schweden haben sie: die Wärmepumpe. Auch in Deutschland sind Wärmepumpen eine der beliebtesten Heizung ohne fossile Brennstoffe...

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Rund ein Viertel aller 2010 in Deutschland neu errichteten Wohnungen wurden mit einer Wärmepumpen-Heizung ausgestattet (Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft), in der Haussanierung spielen Wärmepumpen eine bedeutende Rolle. Wärmepumpen sammeln die in Erdreich, Wasser oder Luft gespeicherte Wärme, transportieren sie ins Haus und heben sie auf ein gutes Temperaturniveau zum Heizen. Das funktioniert schon bei wenigen Graden über Null.

Auch für Bestandsgebäude

Ist ein Haus sehr gut wärmeisoliert und praktisch luftdicht, reicht eine Erdwärmepumpe auch an sehr kalten Tagen als alleinige Heizung aus. Auch weniger gut abgedichtete Häuser profitieren von der Wärmepumpentechnik: Bei Altbauten werden Wärmepumpen oft eingesetzt, um ein zweites Heizsystem zu unterstützen, etwa einen Pellet- oder Gaskessel.

Varianten

Erd- und Grundwasser-Wärmepumpen holen Wärme aus bis zu 100 m Tiefe ins Haus. Eine Alternative zur Tiefenbohrung sind Erdkollektoren: Die Spezialschläuche werden großflächig und flach unter der Erde im Garten verlegt und fangen hier die Wärme ein. Weil das Erdreich das ganze Jahr über gleichmäßige Temperaturen aufweist, sind Erd- oder Grundwasser-Wärmepumpen effizienter als Luftwärmepumpen.

Umstrittene Technik: Luft-Wärmepumpe

Luftwärmepumpen sind relativ preisgünstig und einfach zu installieren. Sie nutzen die Wärme aus ihrer Umgebungsluft und werden in Hausnähe oder im Keller aufgestellt. Obwohl Luftwärmepumpen weniger effizient sind als Erd- oder Grundwasserwärmepumpen, sind sie überaus beliebt – und das zu Unrecht: Praxistests haben gezeigt, dass die Technik hinter den Erwartungen zurück bleibt. Wegen ihrer geringen Effizienz werden Luftwärmepumpen als einzige Heizung mit regenerativer Energie nicht staatlich gefördert. Im Einzelfall kann sich aber auch eine Luftwärmepumpe bewähren.

Effizienz ist ihren Preis wert

Mit einer Erdwärmepumpe und der dazugehörigen Tiefenbohrung schrumpfen die Heizkosten im Einfamilienhaus (150 m², Wärmebedarf 16.000 kWh) auf 570 € im Jahr, rechnet die DENA vor. Die Kosten für die komplette Anlage liegen bei satten 16.000-20.000 €. Die Investition erscheint auf den ersten Blick sehr teuer. Aber wegen der Heizkostenersparnis (bis zu 70 % gegenüber einer veralteten Ölheizung) und der steil kletternden Öl- und Gaspreise macht sie sich über die Jahre bezahlt.
Weitere Infos zum Thema Wärmepumpenheizung finden Sie in weiter unten. Unter anderem zu

 

Übrigens

Die Schweden lieben die Wärmepumpe, weil in Schweden Strom sehr billig und Gas sehr teuer ist. In Deutschland werden Wärmepumpen mittels günstigen Strom-Nebentarifen von etwa 18ct pro Kilowattstunde subventioniert. Diese fallen allerdings derzeit nach und nach weg, denn es ist Atomstrom, der hier günstig angeboten wurde. Mit dem derzeitigen Strompreis von 24ct und mehr werden die meisten Wärmepumpen unwirtschaftlich arbeiten, denn sie holen weniger als vier Teile Wärme aus einem Teil Strom. Für dasselbe Geld lässt es sich mit Gas heizen.

 

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