KfW 100 Effizienzhaus - Referenzhaus für energieeffiziente Gebäude
KfW Effizienzhaus 100

Was ist der KfW-Effizienzhaus-Standard?
Der KfW-Effizienzhaus-Standard setzt sich aus 2 Kriterien zusammen: Wie hoch ist der Gesamtenergiebedarf der Immobilie (Primärenergiebedarf) und wie gut ist die Wärmedämmung der Gebäudehülle (Transmissionswärmeverlust)?
Ein KfW-Effizienzhaus 100 entspricht den Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes (GEG, zuvor Energieeinsparverordnung EnEV), stellt somit das Standardhaus nach GEG dar und dient als Referenz für die Höhe staatlicher Förderung.
Die derzeit aktuellen Werte 115, 100, 85, 70, 55, 40 und 40plus definieren die unterschiedlichen KfW-Effizienzhaus-Standards. Je kleiner der Wert, desto geringer ist der Energiebedarf der Immobilie und desto mehr Förderung erhalten Sie.
KfW Standards für einen Neubau: 55, 40 und 40 plus
Der gesetzliche Neubaustandard liegt bei 75 % vom Niveau des Referenzgebäudes KfW 100. Somit erhalten Sie für Ihr Gebäude die Einstiegsförderung für ein KfW-Effizienzhaus 55 schon dann, wenn Sie Ihr Gebäude nur ca. 20 % besser bauen als die Mindestanforderungen, die durch das Gebäudeenergiegesetz für einen Neubau vorgegeben werden.
KfW-Standards für eine Altbau-Sanierung: 115, 100, 85, 70 und 55
Wenn Sie bereits Hausbesitzer sind und Förderung für die Sanierung Ihres Gebäudes erhalten möchten, gelten die KfW Effizienzhaus Standards 115, 100, 85, 70 und 55.
Der KfW-Effizienzhaus-Standard ergibt sich immer aus der Kombination verschiedener baulicher und technischer Maßnahmen, vor allem aus den Bereichen Heizung, Lüftung und Dämmung. Da jedes Haus andere Voraussetzungen mitbringt, benötigen jedes Haus unterschiedliche Sanierungs-Maßnahmen um ein und denselben Effizienzhaus-Standard zu erreichen. Daher ist es wichtig, das Gebäude immer als Ganzes zu betrachten und stets ein energetisches Gesamtkonzept erstellen zu lassen.
Effizienzhaus-Standards und Förderung im Überblick
Effizienzhaus-Standard | Primär- energiebedarf |
Transmissions- wärmeverlust |
Maximale Kredit- oder Zuschusshöhe pro Wohneinheit |
Neubau | Energieeffizient Bauen Kredit 153 | ||
KfW-Effizienzhaus 40 Plus | 40 % | 55 % | 120.000 Euro mit 25 % Tilgungs- zuschuss (maximal 30.000 Euro) |
KfW-Effizienzhaus 40 | 40 % | 55 % | 120.000 Euro mit 20 % Tilgungs- zuschuss (maximal 24.000 Euro) |
KfW-Effizizenzhaus 55 | 55 % | 70 % | 120.000 Euro mit 15 % Tilgungs- zuschuss (maximal 18.000 Euro) |
Altbau-Sanierung | Kredit 151 und Zuschuss 430 | ||
KfW-Effizienzhaus 55 | 55 % | 70 % | 120.000 Euro mit 40 % Tilgungs- zuschuss oder 48.000 Euro Investitionszuschuss |
KfW-Effizienzhaus 70 | 70 % | 85 % | 120.000 Euro mit 35 % Tilgungs- zuschuss oder 42.000 Euro Investitionszuschuss |
KfW-Effizienzhaus 85 | 85 % | 100 % | 120.000 Euro mit 30 % Tilgungs- zuschuss oder 36.000 Euro Investitionszuschuss |
KfW-Effizienzhaus 100 | 100 % | 115 % | 120.000 Euro mit 27,5 % Tilgungs- zuschuss oder 33.000 Euro Investitionszuschuss |
KfW-Effizienzhaus 115 | 115 % | 130 % | 120.000 Euro mit 25 % Tilgungs- zuschuss oder 30.000 Euro Investitionszuschuss |
Was bedeutet die Zahl hinter dem Effizienzhaus?
Die Zahl drückt aus, wie hoch der Bedarf an Energie im Vergleich zum Referenzhaus ist. Beispiel:
- Ein KfW-Effizienzhaus 85 bedarf jährlich höchstens 85 % der Energie eines vergleichbaren Neubaus (GEG Referenzhaus = KfW Effizienzhaus 100)
- Berechnet werden diese Werte anhand eines vorgegebenen Verfahrens, des Referenzhausverfahrens (siehe unten). Zugrunde liegt immer der Jahresprimärenergiebedarf (siehe unten: KfW-Definition)
EnEV Referenzhaus-Verfahren
Wie der niedrige Energiebedarf von Effizienzhäusern erreicht wird, steht den Planern frei. Aber um vergleichbare, zuverlässige Kennwerte zu erhalten, schreibt die EnEV das Referenzhausverfahren vor.
Die EnEV gibt für alle einzelnen Bauteile wie Außenwand, oberste Geschossdecke, Fenster, Dachfenster etc. energetische Normwerte vor, die Planer zu berücksichtigen haben. Als Ergebnis entsteht das Wunschhaus der Bauleute zunächst als fiktives Effizienzhaus 100 auf dem Papier. In der Fachsprache wird diese Vorstufe Referenzhaus genannt. Erst, wenn das Referenzgebäude fertig ist, überlegen Planer, durch welche Maßnahmen das energetische Niveau abzusenken ist.
KfW 100-Definition
KfW-Effizienzhäuser 100 haben einen Jahresprimärenergiebedarf von höchstens 100 % und einen Transmissionswärmeverlust von 115 % des Referenzgebäudes.
- Jahresprimärenergiebedarf: Energiebedarf für Heizung und Warmwasser. Wichtig: Zugrunde liegt die tatsächlich eingesetzte Energiemenge plus die Menge etwaiger Verluste durch Umwandlung (z.B. von Kohle zu Strom) und Transport.
- Transmissionswärmeverlust (HT'): Beschreibt die energetische Qualität der thermischen Hülle (Isolierung von Dach, Außenwänden, Fenstern und Boden) eines Gebäudes.
ACHTUNG: Manche Fördermittel nur mit Energieberater!
Sie wollen einen zinsgünstigen KfW-Kredit oder einen KfW-Zuschuss aus dem Bereich “Energieeffizient Bauen und Sanieren“ für Ihre geplante Maßnahme beantragen? Für beide Fördervarianten schreibt die KfW vor, dass ein KfW-zugelassener Energieberater die Maßnahme plant und den Antrag für Fördermittel stellt.
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Linktipps
- Bauen Förderung
- Sanieren Förderung
- GEG-Vorgaben für das Referenzhaus
- Kosten-Vergleich: Wie rentabel ist die Sanierung zum KfW-100-Haus?