Wenn die Lüftungsanlage die Wärme der Bewohner verteilt
Haus ohne Heizung

Schon beim Sitzen auf der Couch erzeugt ein Mensch so viel Wärmeenergie wie eine Glühbirne: 60 Watt. Beim Tanzen sind es schon 240 Watt. Im Passivhaus entweicht diese Wärme nicht, sondern bleibt im luftdichten und gedämmten Haus erhalten. Dazu kommt man die Abwärme von Geräten wie Fernsehern, Computern, Kühlschränken etc. Auch Faktoren wie die Ausrichtung des Hauses nach Süden bringen Wärmegewinn: Eine herkömmliche Heizanlage erübrigt sich.
Passivhaus-Heizung = Lüftung
Die "Heizung" des Passivhauses übernimmt eine Lüftungsanlage mit hocheffizienter Wärmerückgewinnung. Sie entzieht der verbrauchten Luft ihre Wärme und führt sie mit der Frischluft den einzelnen Räumen wieder zu. 90 % der Wärme bleiben im Gebäude erhalten. Der Energieaufwand, um die restlichen 10% aufzubringen, ist minimal: umgerechnet in Heizöl jährlich nur 1,5 Liter pro Quadratmeter.
Zusatzheizung nicht verboten
Vielen Passivhausbewohnern ist das Fehlen einer Heizung in der Wohnung unheimlich. Für kalten Tage installieren sie zusätzliche Heizquellen wie z.B. Gasheizungen oder Pelletsöfen. Die Praxis zeigt allerdings, dass diese Anlagen häufig überdimensioniert sind und mitunter sogar die Einhaltung der energetischen Kennwerte von Passivhäusern gefährden.
Und im Sommer?
Ein Haus, das keine Heizung braucht, kann sich im Sommer schnell überhitzen. Deshalb werden bei Passivhäusern Vordächer, Dachvorsprünge oder Sonnensegel von vornherein eingeplant. Sie verdunkeln nicht, verschatten aber die Fenster. Vergleiche unsere Seite Passive Sonnenenergienutzung.