17.06.2025
Schwachstellen erkennen, Fördermöglichkeiten nutzen – So geht energetische Sanierung heute
Die Heizkosten haben im Laufe der Jahre stark zugenommen, so dass Menschen, die langfristig sparen und gleichzeitig das Klima schützen möchten, an einer energetischen Sanierung nicht vorbeikommen. Warum eine fachlich fundierte Planung dabei sinnvoll ist und wie die gezielte Inanspruchnahme von Fördermitteln die finanzielle Belastung deutlich senken kann, zeigt der folgende Artikel.
Fachkundige Beratung bringt Klarheit und Struktur
Die unabhängige Einschätzung durch einen qualifizierten Energieberater hilft dabei, Die energetische Effizienz eines Gebäudes systematisch zu erfassen und zu sehen, wo die größten Energieverluste entstehen. Ein professioneller Energieberater aus der Region kennt sowohl die technischen Anforderungen als auch die regionalen Besonderheiten. Dank eines deutschlandweiten Netzwerks steht in jeder Region der passende Ansprechpartner für eine Energieberatung zur Verfügung.
Viele Hauseigentümer wissen gar nicht, wo bei ihrem Gebäude die größten Verluste entstehen und welche Sanierungsmaßnahmen und Investitionen sich daher wirklich lohnen. Auch für die zielgerichtete und rechtzeitige Beantragung von Fördermitteln liefert die Beratung eine wichtige Grundlage.
Wo entstehen die größten Wärmeverluste
Je nach Baujahr, Zustand der Substanz und Bauweise können sich die Problemzonen von Häusern unterscheiden. Die größten Verluste von Heizenergie treten jedoch meist an typischen Stellen auf:
- Außenwände
- Dachflächen
- Fenster und Türen
- Kellerdecke und Bodenplatte
- Warmwasserleitungen
Je nachdem, wo konkret die meiste Wärme verloren geht, können bereits einzelne Maßnahmen einen großen Effekt erzielen. Welche Maßnahmen das sind, lässt sich nur auf Basis einer fundierten Analyse des Gebäudes zuverlässig beurteilen.
Finanzierbare Sanierung dank Fördermitteln
Für viele Eigentümer stellt die Finanzierung der Sanierung eine große Hürde dar. Bund, Länder und Kommunen bieten aber zum Glück zahlreiche Förderprogramme an. Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) ist dabei zentral: Durch ihre Fördermöglichkeiten werden sowohl Einzelmaßnahmen wie Fenstertausch oder Dämmung als auch Komplettsanierungen unterstützt. Förderfähig sind in der Regel bis zu 20 % der Kosten, unter bestimmten Voraussetzungen sogar mehr. Auch zinsgünstige Kredite über die KfW sind möglich.
Der Antrag auf Förderung muss vor Beginn der Maßnahmen gestellt werden
Förderprogramme setzen in der Regel voraus, dass der Antrag vor dem Start der Sanierungsmaßnahmen gestellt und bewilligt wird. Eine rückwirkende Förderung ist meist ausgeschlossen. Wer Fördermittel in Anspruch nehmen möchte, sollte daher frühzeitig mit der Planung beginnen.
Um sich für Fördergelder zu qualifizieren ist die Einbindung eines zertifizierten Energieberaters unerlässlich. Er prüft die technischen Anforderungen und erstellt die nötigen Nachweise. So können die Maßnahmen bestmöglich auf die individuellen Gegebenheiten abgestimmt werden. Auch die Auswahl der beauftragten Handwerksbetriebe sollte erst nach der Antragstellung erfolgen.
Der individuelle Sanierungsfahrplan als wesentliche Grundlage
Im sogenannten individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) wird eine umfassende Strategie festgehalten, die alle sinnvollen Maßnahmen über mehrere Jahre verteilt. So wird festgelegt, wie das Gebäude schrittweise energetisch optimiert werden kann. Diese Herangehensweise erleichtert die Planung erheblich und erlaubt es, die energetischen Verbesserungen schrittweise umzusetzen. So kann beispielsweise zuerst die Dämmung erfolgen und erst später der Austausch der Heizungsanlage.
Wer einem solchen Fahrplan folgt, kann unter Umständen von weiteren Förderboni, im Rahmen der BEG-Förderung profitieren.
Die Integration erneuerbarer Energien lohnt sich
Bei einer modernen Sanierung spielen Photovoltaik, Solarthermie und Wärmepumpen eine zunehmend wichtige Rolle. Sie können die laufenden Kosten erheblich senken und das Gebäude von fossilen Energien unabhängiger machen. In Kombination mit einer guten Dämmung lassen sich so besonders hohe Effizienzstandards erreichen. Werden regenerative Energien sinnvoll in das Konzept integriert sind auch hierfür teils erhebliche Fördermittel erhältlich. Wichtig ist dabei aber stets, dass die Anlagen richtig dimensioniert und auf den individuellen Bedarf und die Gegebenheiten des Gebäudes abgestimmt sind.
Fachleute beauftragen oder selbst anpacken?
Bei der Planung von Sanierungen stellen sich viele Eigentümer die Frage, welche der Arbeiten sie in Eigenleistung erbringen können. Kleinere Maßnahmen wie das Abdichten von Fensterfugen, das Anbringen von Heizkörperreflektoren oder die Dämmung frei zugänglicher Heizungsrohre lassen sich mit etwas handwerklichem Geschick problemlos selbst umsetzen. Auch das Entfernen alter Verkleidungen oder vorbereitende Arbeiten bei Dämmmaßnahmen können selbst durchgeführt werden.
Sobald es jedoch um bauliche Eingriffe, statische Aspekte oder komplexe technische Systeme geht, ist Fachwissen unerlässlich. Dämmarbeiten an der Gebäudehülle, der Austausch von Fenstern oder die Installation einer Wärmepumpe sollten immer durch qualifizierte Fachbetriebe erfolgen. Dies hat zum einen Sicherheitsgründe, hängt aber auch damit zusammen, dass Fehler in diesem Bereich zu Wärmebrücken oder Feuchtigkeitsschäden führen können.








































